Nassauer Judoka holen 3 Titel bei den Deutschen Einzelmeisterschaft 2022 in Hamburg
Sensationssieg in Hamburg
Nassauer Judoka holen 3 Titel bei den Deutschen Einzelmeisterschaft 2022 in Hamburg
Die besten Ü30-Judoka des Landes kämpften am 22.10.2022 in der Hansestadt um den Titel. Ausrichter dieser Veranstaltung war der Hamburger Judoverband. Bereits am Freitagmittag ging es dann für die Nassauer Judoka Anna Gröning, Mario Gröning und Jan Rehn in die Hansestadt. Dort fand am Abend das offizielle Wiegen statt. So konnte man sich am Wettkampftag ganz auf die Vorbereitung konzentrieren. Bei Ü30 Wettkämpfen werden die Athletinnen und Athleten nicht nur in Gewichtsklassen eingeteilt, sondern auch zusätzlich in Altersklassen.
Anna Gröning startete in der ersten Altersklasse F1 (30-34 Jahre) bis 70 Kilogramm. Nach langjähriger Wettkampfpause war dies ihr erstes Turnier. Sie kämpfte gegen die Bundesligakämpferin Jessica Schwickert aus Bad Ems. Leider gab es generell bei den Frauen weniger Teilnehmerinnen, so dass es auch in dieser Klasse mit nur zwei Teilnehmerinnen sogleich auch der Finalkampf war. Anna Gröning kämpfte ambitioniert aber ihre Gegnerin nutzte einen schwachen Ansatz ihrerseits aus, konterte sie und erhielt ein Waza-Ari. Jessica Schwickert konnte diesen Vorteil über die Zeit halten. Wir gratulieren der Bad Emser Kämpferin für ihren verdienten Sieg. Anna Gröning war nicht ganz zufrieden und bestritt noch zwei weitere Freundschaftskämpfe. Diese gewann sie souverän mit technisch starken Leistungen.
Mario Gröning startete in der Altersklasse M2 (35-39 Jahre) bis 73 Kilogramm. Auch er bestritt seit vielen Jahren Pause sein erstes Judo-Turnier. In der Vorbereitungsphase trainierte Mario Gröning sich einige Kilogramm ab und hatte ein starkes Teilnehmerfeld an Athleten vor sich. Sein Comeback startete er gegen Yewgeny Buchbinder. Ein starker Gegner der Mario Gröning einiges abverlangte. Schließlich übernahm einen Ansatz seines Gegners und warf einen spektakulären Ura-Nage, der mit dem vorzeitigen Sieg belohnt wurde. Sein zweiter Gegner, Dominic Schmidt, Erstligakämpfer und späterer Deutscher Meister war eine Nummer zu stark. Er bezwang Mario in einem spannenden Duell schließlich mit einem Haltegriff im Boden. Im nächsten Kampf traf er auf Steffen Heissner. Diesen Kampf dominierte Mario Gröning deutlich und gewann schließlich vorzeitig mit der Fußwurftechnik O-Uchi Gari. In seinem letzten Kampf traf er auf Thomas Zierke, ebenfalls ein erfahrener Kämpfer. Auch diesen Kampf konnte Mario durch technisch starke Ansätze und einem anschließenden Haltegriff im Boden gewinnen. Durch seine Top-Tagesform erkämpfte er sich
verdient den Vizedeutschen-Meistertitel.
Jan Rehn startete in der Alterslasse M3 (40-44 Jahre) im Schwergewicht +100 Kilogramm. Mit 6 Kämpfern das größte Teilnehmerfeld der Nassauer Athleten. Im ersten Kampf traf er auf den erfahrenen Bundesliga-Kämpfer und Titelfavoriten Sebastian Hesse. Nach einem ausgeglichenen Start nutze er einen Ansatz von Jan Rehn aus und besiegte ihn durch Haltegriff. Im zweiten Kampf gegen Andreas Bournier konnte Jan Rehn seine Stärke im Boden ausspielen. Er nutzte einen schwachen Ansatz von Bournier aus, um im Boden durch eine Haltetechnik abzuschließen. Gegen den Poolgewinner Christoph Eckert siegte Jan Rehn ebenfalls im Boden, durch eine Kombination aus Würgetechnik und Haltegriff. Im Finalkampf musste er sich seiner ersten Niederlage erneut stellen. Jan Rehn stellte sich taktisch ganz anders auf und versuchte den Gegner immer wieder in Mattenrandsituationen zu bringen, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Keine leichte Aufgabe, wenn der Gegner 152 Kilogramm wiegt. Schließlich ging die taktische Umstellung auf und Jan Rehn konnte eine Fußtechnik ansetzen und den Favoriten zu Fall bringen. Leider verletzte er sich dabei so stark am Kniegelenk, dass ein Abbruch drohte. Jan Rehn ging das Risiko ein und versuchte seinen Vorteil über die restliche Rundenzeit zu bringen. Durch sein Handicap konnte er sich den starken Angriffen seines Gegners nur mit Mühe erwehren. Nach Ende der Kampfzeit siegte er durch Kampfrichterentscheidung.
Damit ist Jan Rehn nach Peter Schuck der zweite Nassauer Judoka, der den Titel auf einer Deutschen Meisterschaft in seiner Altersklasse holt.